Vitamin D3 – Synthese durch die Sonne

Vitamine kommen häufig in verschiedenen Formen vor, so auch das Vitamin D: als Vitamin D1, D2, D3, D4 und D5. Wird in der Fachliteratur von Vitamin D gesprochen, ist allerdings meistens das natürlich vorkommende Vitamin D3 gemeint. Dieses ist auch das einzige Vitamin überhaupt, welches durch Verstoffwechselung selbst gebildet werden kann. Eine der Grundvoraussetzungen dafür ist aber, dass genug direkte Sonne in Form von UV-B-Strahlung auf die Haut trifft. Aus diesem Grund wird das Vitamin D3 auch als „Sonnenvitamin“ bezeichnet. Korrekter wäre es jedoch, von einem „Sonnenhormon“ oder sogar einem „Prohormon“ zu sprechen, denn das Vitamin D3 wird wie die Steroidhormone (Cortisol, Testosteron, Östrogen, Gestagen und Aldosteron) aus dem Fettmolekül „Cholesterin“ gebildet und ist wie diese für die Aktivierung verschiedener Stoffwechselprozesse zuständig. Es ist also gar kein Vitamin sondern genau genommen ein Hormon.

Vitamin D3 entsteht mit Hilfe der Sonne aus Cholesterol

Der Weg vom Cholesterin zum Vitamin D3 erfolgt in einem fünfstufigen Prozess und unter Beteilung mehrerer Organe und der Sonne: Als erstes findet wird das Cholesterin in der Leber zum Provitamin 7-Dehydrocholesterol, dem Ausgangsstoff für die Vitamin-D3-Produktion, umgewandelt. Dieses wird anschließend in die Hautzellen transportiert und dort eingelagert. Trifft nun direktes Sonnenlicht auf die Haut, leitet die darin enthaltene ultraviolette Strahlung der Sonne eine Photolyse ein. Als Ergebnis dessen wird das 7-Dehydrocholesterol aufgespalten und das Prävitamin D3 entsteht.

Sonne D3 Vitamin Sonnenvitamin

Damit ist die Umwandlung in den Hautzellen aber noch nicht abgeschlossen, denn die Sonneneinstrahlung bewirkt, dass sich die Hautoberfläche und somit auch das Prävitamin D3 zunehmend erwärmen. Da dieses aber nicht hitzebeständig ist, wird es gezwungen, sich erneut umzuwandeln. Das Cholecalciferol, eine Frühform des Vitamin D3, wird gebildet. Dieses wird anschließend zurück in die Leber transportiert und dort zur Speicherform, dem freien Calcidiol, umgewandelt, welche bis zu vier Wochen eingelagert wird. Je mehr Calcidiol im Körper angereichert wird, desto höher ist der nachweisbare Vitamin-D3-Wert im Blut und desto größer ist der körpereigene Vitamin-D-Speicher.

Nach Bedarf wird das Calcidiol in die Niere transportiert, wo es zum eigentlichen Vitamin-D3-Hormon, dem Calcitriol, wird. Mit diesem Schritt ist die gesamte Vitamin-D-Umwandlung abgeschlossen. Alternativ kann das Calcidiol auch auf dem sogenannten „autokrinen“ Weg in den einzelnen Gewebezellen gebildet werden. Das ist insofern wichtig, damit die Organe unabhängig vom Calcium- Stoffwechsel ihre Vitamin-D3-Versorgung regulieren können.

Ist das Solarium als Vitamin-D3-Quelle geeignet?

Natürliches Sonnenlicht ist für die Produktion von Vitamin D3 wesentlich nachhaltiger als das Solarium. Denn die Strahlung in den meisten Sonnenbänken besteht hauptsächlich aus UV-A-Licht, das zwar die Haut bräunt, aber keine Vitamin-D3-Synthese ankurbelt. Dennoch sehen einige Mediziner das Solarium – gerade in der kalten Jahreszeit – als gute Alternative zur gängigen D3-Tropfentherapie an, da bereits ab einem UV-B-Anteil von drei Prozent das Sonnenhormon hergestellt werden kann. Diese Norm erfüllen fast alle modernen Sonnenbänke, ein paar von ihnen laufen sogar vollständig mit dem gesamten Spektrum an ultraviolettem Licht.

Auch der dänische Forscher Dr. Morten Bogh konnte die Bedeutung der künstlichen Sonne für die Aufrechterhaltung eines optimalen Vitamin-D3-Spiegels bestätigen. In seiner Studie schickte er je 15 Probanden gar nicht, jede Woche, jede zweite Woche oder alle vier Wochen von Oktober bis Februar auf die Sonnenbank und ließ ihren Körper zu 88 Prozent mit UVB-Licht bestrahlen. Das Ergebnis war, dass bei einer wöchentlichen Bestrahlung der Calcidiol-Wert im Blut um bis zu dreizehn Nanogramm pro Liter gesteigert werden konnte, bei einer Bestrahlung alle zwei Wochen blieb er konstant.

Trotz dieser Ergebnisse sehen gerade Dermatologen die künstlich erzeugte Sonne als kritisch an, weil die hohen Strahlungsintensitäten von 0,3 Watt pro Quadratmeter, was der Mittagssonne am Äquator entspricht, die Hautzellen überlasten können. Gerade sehr helle Hauttypen (I und II) sind von diesem Risiko stark betroffen. Gleichzeitig bewirkt die hohe Dosis an UVA-Strahlung, dass große Mengen an freien Radikalen freigesetzt werden, die die Hautzellen und deren Erbgut irreversibel schädigen können. Die Folgen sind Verbrennungen, die Entstehung von Melanomen und ein erhöhtes Hautkrebsrisiko.

Weitaus sicherere Vitamin D Quellen sind Vitamin D Tropfen als Nahrungsergänzung. Diese sollten hochwertig und laborgeprüft sein und auch wirklich den Vitamin-Gehalt bieten, der deklariert ist.